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23. Juli 2021

Bassismus bekämpfen

Unsichtbar auf Teufel komm raus

Raffiniert, wie sich unsere gute Mutter Natur zu verstecken weiss. Der gefiederter Kollege auf dem Bild ist vor dem Hintergrund, zum Beispiel einer schlecht geteerte Strasse, kaum auszumachen und dadurch für seine Fressfeinde praktisch unsichtbar.
Der Mensch wäre nicht der Mensch, hätte er sich bei der Unterjochung der Welt solche Eigenschaften nicht längst von der Natur abgeschaut und, obwohl er kaum Fressfeinde kennt, längst für seine Zwecke nachgeahmt. Unsichtbare Vögel werden so, ob sie es wollen oder nicht, Vorbilder für Tarnkappenbomber. Anders kann ich es mir nicht erklären.

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Neuerdings kam einer meiner Freunde an, fing meine ungeteilte Aufmerksamkeit ein und frug: "Kennst du das?" Noch bevor ich begriff was er meinte, pfiff er mir eine Melodie vor, die stark an selbstgetöpfertes Geschirr aus dem Kindergarten erinnerte.

Bei seinem sopranen Gezwitscher, das mir beim zweiten Mal Hinhören ein Bild von Schlager auf Himbeereis in den Kopf pflanzte, sollte es sich angeblich um einen Hit aus den Siebzigerjahren handeln. Auch als Koryphäe in Sachen Siebzigerjahrehits gelang es mir nicht einmal ansatzweise den gemeinten Song zu erkennen.

"Är trolet mer scho siit Tage im Gring ume. Ig chume nid druf*" klagte der leidgeprüfte und pfiff die Melodie erneut und ohne Unterlass. Auch Tage später - kam man in seine Nähe - vernahm man die nun schon vertraute Melodie und man wusste: Der Arme hatte seinen Song noch immer nicht gefunden.
Einmal riet ich ihm, mit dem Tune doch in ein Studio zu gehen, um eine Platte aufzunehmen. "Der Sommerhit 2021 ist dir garantiert - in Thun."

Menschen in seinem näheren Umfeld beklagten die Situation. Das unqualifizierte Gepfeife des Gequälten mache ihnen bereits die Gallenflüssigkeit sauer. Erste Symptome von Ohrenkrebs seien aufgetaucht. Auf grossen, gen Himmel gerichteten Spruchbändern haben sie Sätze wie "BITTE GOTT, MACH IHM EINEN EINLAUF" geschrieben.

Ich mache mir Sorgen. Es besteht offenbar neuerdings die Gefahr, dass man sich von schlecht pfeifenden Freunden schlecht gepfiffene Lieder anhören muss, mit der Bitte, doch herauszufinden, worum es sich bei dem Lied handeln könnte. Das ist schwierig, denn ohne Drums und verzerrte Gitarren ist dies fast nicht zu schaffen. Und ich denke, ein nicht zu unterschätzender Aspekt dabei sind die fehlenden Bässe. Wie wollen wir beispielsweise Another One Bites The Dust erkennen, wenn die Bässe fehlen? Einzig anhand eines Bisschens Luft, dass durch die schrundigen Lippen gepresst, zu vibrieren beginnt und Fiepstöne verursacht? No Way. Wind Of Fucking Change ja, aber Ace Of Spades: Niemals. Da braucht es Wumms, da müssen Bässe her!

Nun, ich will Euch mit der Problematik nicht alleinlassen. Ich habe experimentiert, denn auch für solche Probleme hat uns die Natur die nötigen Werkzeuge bereits in die Wiege gelegt. Wer in der heimischen Resteküche bereits einmal die Reste eines Pilzgerichtes erneut aufgewärmt und dabei dem etwas strengen Geschmack mit frischen Zwiebeln entgegengewirkt hatte, weiss wovon ich spreche.

Genau. Zum Absondern von Bassläufen beim Pfeifen ist unserem Körper bereits ein ernst zu nehmender Subwoofer eingebaut. Kein Witz. Durch die geeignete Atmungstechnik (die muss natürlich trainiert werden. Nur mit der Zirkularatmung, die man zum Spiel eines Didgeridoos gelernt hatte, kommt man da nicht weit), lassen sich die unterstützenden Körperwinde aus dem Verdauungstrakt gezielt einsetzen, sodass Another One Bites The Dust fast besser klingt als das Original.

Oder anders ausgedrückt: Das Furzen sind die Bässe des Pfeifens. (Das könnt ihr auf Eure Bött'ns schreiben)


*Er liegt mir schon seit Tagen auf der Zunge. Ich komm' nicht drauf.

D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h

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Kommentare (2)  - Etwas Senf dazu?