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05. Dezember 2007

Scheissgewohnheiten

Anzeigetafel für die Westentasche

Jeden Tag, pünktlich um 09:09 Uhr, meldet sich bei mir die Natur und treibt mich vehement dazu, den Ort der Geräusche aufzusuchen. Da ich nun einmal nicht alleine arbeite, sondern im Callcenter noch ungefähr dreissig Kolleginnen und Kollegen konzentriert ihrer Tätigkeit nachgehen, zieme ich mich, zum Anusgang, mein Mobiltelefon mit mir zu nehmen.

Auch wenn meine, durch die Verdauung angeregte Abwesenheit, normalerweise nur kurz zu dauern pflegt, möchte ich nicht, dass sich die erlauchte Belegschaft, durch das Klingeln meines Telefons gestört - ja geradezu bedrängt fühlen muss.
Ich hasse selber die unzähligen, imstichgelassenen Telefone, welche die beschauliche Ruhe stören. Meist ja nur deshalb, weil der Besitzer ungestört in der Raucherecke steht will, um genüsslich eine Fluppe zu quarzen.

Wenn ich also am Vormittag verdientermassen losgehe, um monströs zu scheissen - der bukowskieske Ton sei mir an dieser Stelle verziehen -  so nehme ich mein Telefon mit. Nur damit wir uns richtig verstehen, ich will damit nicht telefonieren, ums Verrecken nicht. Einmal im Scheisshaus am Werke, will ich meine gottverdamte Ruhe haben.

Jetzt bin ich schon über zwei Monate in diesem Callcenter und weiss aus Erfahrung, dass es bei dreissig Leuten schier unmöglich ist, der einzige zu sein, der um 09:09 Uhr den Raum der Geräusche aufsucht. Dem verklemmten Gefurze und Klopapiergeraschel aus den anderen Kabinen muss also nicht auch noch peinliches Getelefoniere hinzugefügt werden.

Ein Genuss ist das ganze zwar nicht mehr, aber dafür freue ich mich wieder vermehrt auf das Wochenende. In den entsprechenden Räumlichkeiten zu Hause macht das salbungsvolle Entweihen der bereitgestellten keramischen Support-Device gleich viel mehr Spass.

Zum Mobiltelefon (der Hersteller soll ruhig gezeigt werden, Thomas aus Witten):
Man trifft sich auf der Toilette, darum wähle ich immer "Meeting". Warum im deutschen Menü ausgerechnet dieser Betriebszustand auf englisch geschrieben ist, das wissen wieder einmal: nur die Götter. Das entsprechende deutsche Wort, fände ich durchschaubarer. Das Bildchen mit den beiden Playmobilmännchen welche sich die Hände reichen, ist schlichtweg pervers.

Noch ausprobieren muss ich den Menüpunkt "Draussen" wenn ich in den Wald scheisse.


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TTHäbeni lungern bei meinen Lieblingsvögel rum, Zigarren vögeln meine Lieblingslungen krumm

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Bevor sie mir einen Maulkorb verpassen
Werde ich das Dichten in Zukunft lassen

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D J B r u t a l o @ s c h n u l l i b l u b b e r . c h

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Kommentare (2)  - Etwas Senf dazu?