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15. Dezember 2023 Was zum Henker macht ein Bundeskanzler? Vergangene Woche wurde in Bern die schweizerische, siebenköpfige Regierung gewählt. Es kam zu Neuwahlen und zu Erneuerungswahlen. Die Regierungspräsidentin für das nächste Jahr - das chinesische Jahr des Drachen steht an - wurde gewählt und auch ihre Nachfolgerin für 2025, dem Jahr des Drachens in der Schweiz. Alles wie gehabt und wie es das Protokoll vorsieht. Alles ohne Federlesens oder grosse Sensation. Einzig über die Wahl des Bundeskanzlers ärgerte ich mich erneut. Wenn in der Schweiz das Amt des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin neu besetzt werden muss, kommen die Fragen. Fragen, die greifbar in der Luft zu hängen scheinen. Wozu braucht es in der Schweiz einen Bundeskanzler? Ist das die befürchtete Annäherung an Deutschland, den grossen Kanton? Was sind seine Aufgaben? Als Antwort kriegt man meistens die bescheuerte Antwort zu hören: "Der Bundeskanzler ist so etwas wie der achte Bundesrat". Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Vielleicht, weil einer der Bundesräte den Hut nahm und ging. Er somit bei der Erneuerungswahl nicht mehr als Kandidat zur Verfügung stand und der siebenköpfigen Hydra nun zwei Köpfe nachwachsen? Humbug, ich kann damit nichts anfangen und ärgere mich darüber, dass ich die Frage nicht längst in einer privaten Recherche für mich und meinen beachtlichenden Fundus an nutzlosem Wegwerfwissen (wusstet Ihr, dass die Giraffe das einzige Tier auf der Welt ist, dass sich mit der eigenen Zunge die Ohren auslecken kann? Die Giraffe und dass Okapi) beantwortet hatte. Kurz bei Wikipedia vorbeigeschaut und die Sache wäre geritzt. Wie es aber der Teufel will, kommt andauernd etwas anderes dazwischen und der Vorsatz, sich zum Thema "Aufgaben des Bundeskanzlers" schlauzumachen, geraten ins Hintertreffen. Nicht diese Woche. In der Tagesschau des Schweizer Fernsehens nämlich wurde der neu gewählte Bundeskanzler Viktor Rossi interviewt und es kam - Zufall oder nicht - sogleich etwas Licht ins Dunkel der lastenden Ungewissheit. Alles konnte zwar nicht geklärt werden, aber zumindest eine der Aufgaben eines Bundeskanzlers wurde klar, ja stach regelrecht in die geröteten Augen der fernsehenden Politkonsument:innen. Offenbar muss eine seiner Aufgaben sein, dafür zu sorgen, dass die im Bundeshaus herumstehenden Sitzgelegenheiten im Stile der Zeit Louis-Quatorzes stets von tadellosem Bezuge und farblicher Strahlkraft sind. Ein Schelm wäre, wer es ihm dabei missgönnen täte, dass er sich aus einem Samtrest noch ein Halsstück anfertigen liesse. Aus dem Bundeshaus, Euer D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h --- p.s. Bei Pfarr im Hof indes wandern die Esel in den Wolf.
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