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29. August 2024
Gedanken aus dem Nordatlantik
Als leidenschaftlicher Sammler von allergattig Zeug, erstaunt es nicht, dass ich, wenn ich von meinen ausgedehnten Spaziergängen durch die Welt zurückkomme, den ein oder anderen Fund mit nach Hause bringe. Essbar oder nicht essbar, tut nichts zur Sache. Steine, Pilze, Steinpilze oder manchmal gar alte Knochen, die niemand mehr braucht.
Denn finde ich beispielsweise einen durch Raub- und Kerbtiere sauber abgenagten Knochen, zum Beispiel einen Oberschenkelknochen einer Schorenwalddrossel, so schlägt mein Sammlerherz höher. Noch während ich jeweils meinen Fund in die stets umgehängte Botanisiertrommel lege, überlege ich mir schon, wo und wie ich ihn zu Hause drapieren werde.
Auf den Färöern findet man unerklärlicherweise viele Schafknochen auf den Bergweiden oder am Rand der Wanderpfade. Noch zögerte ich davor meine Trommel damit zu füllen.
Mittlerweile bin ich mit unserer Knorr auf der westlich der Färöer gelegenen Nachbarinsel Island angekommen. Die damit verbundene Hoffnung, hier zusätzlich zu den Schafskelletteilen auch Knochen von toten Meeresbewohnern zu finden wurde während der Fahrt durch das Orkantief Dagmar entfacht und treibt mich seither um.
(Die Hoffnung, zu Hause auf dem Vitaparcours Knochen von toten Meeresbewohnern zu finden, kenne ich eher nicht und kann deshalb getrost ignoriert werden)
Warum nicht zu Hause die Küchenkredenz mit einem wohlgeformten Walfischknochen verschönern?
Vielleicht nicht grad mit einem kompletten Beckenknochen oder einer Blauwalrippe, vielleicht eher mit einem Knöchelchen aus dem Innenohr einer Narwaldame. Ein Hämmerchen wäre schön. Eines, das ihr in der Balz den Liebesgesang des buhlenden Bullen ans Innenohr gedengelt hatte, als sie noch lebte und das Nordmeer mit ihrem Stosszahn durchbohrte.
(Der Gedanke, bei der Einreise eine Blauwalrippe am Zoll vorbei zu schmuggeln, klingt jedoch auch verlockend).
D J B r u t a l o @ S ç h n u l l i b l u b b e r.ç h
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Kommentare (2)
- Etwas Senf dazu?
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